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Butterfly ist Mutter geworden! ... ein Stutfohlen in zartem Muskat,
flockigem Highland-Puschel und lockiger Löwenmähne ...
Es ist das Fohlen, auf das wir alle in diesem Jahr mit grösster Spannung
gewartet haben!
Ostermontag, stürmiges Aprilwetter mit Sonne, Schnee und Hagel, die
Jungstuten tobten noch ausgelassen über die Wiese, Butterfly bockte mit
ihrem gewaltig tiefen Bauch mittendrin (für einen Erstling wahrlich viel
Bauch und Umfang...). Irgendwann stockte sie und klemmte und benahm sich
ausgesprochen auffällig. Vertreten? Getreten? Verletzt?
Stutenfee Ingrid geriet sofort in Alarmbereitschaft und siehe da: das
Fohlen lag bereits griffbereit vorn im Geburtskanal und Butterfly hatte
keine Ahnung, was da mit ihr passierte... Verständnislos und not amused,
als sie sich von ihrer Herde getrennt in der Abfohlbox wiederfand, lief
sie nun aufgebracht durch die Box. Weshalb Ingrid zügig auch Ladybird
aus der Herde fischte und neben Butterfly in den Stall stellte.
So weit, so gut.
Das Fohlen war bereits sichtbar, Butterfly hatte noch immer nicht
verstanden, was vor sich ging. Weshalb Stutenfee Ingrid und Gregor
nichts anderes übrig blieb, als sich selber ans Werk zu machen. Sie
zogen das Fohlen gemeinsam aus der verwirrten Stute, die noch immer
aufrecht stand und sich die Hilfe dankbar gefallen liess. Dann lag der
kleine Fremdkörper im Stroh. Wohlbehalten.
Ich stand noch bei Silas im Stall und mistete die Box als Ingrid anrief
und ebenso verwirrt fragte: "Wie gut kennst du dich denn mit Palominos
aus? Gibts die auch in dunkel mit blonder Mähne?..." "Ingrid! Palominos
sind anfangs recht farblos!" "Farblos ist die nicht. Die ist irgendwie
dunkel. Und irgendwie blond ... " Ich hatte meine Stutenfee noch nie so
verwirrt erlebt und machte mich zügig auf den Weg.
Allerdings nicht ohne Carmen zuvor noch anzurufen und ihr
pflichtschuldigst Bericht zu erstatten. Tagszuvor am Ostersonntag waren
wir beide noch mit Fannie, Carly und den Fohlen ausgiebig im Wald
unterwegs gewesen und die viel beschäftigte Carmen hatte gehofft, ganz
vielleicht würde Butterfly ja eine österliche Punktlandung anlässlich
ihres Besuches landen?
Wir waren nur um einen Tag zu früh ... Gleichwohl hatte ich es noch nie
erlebt, dass Carmen während der Arbeit spontan rief: "Bleib wo du bist,
ich komme sofort mit Pferd bei dir vorbei, die Fotos muss ich sehen!"
Zwei Fotos hatte Stutenfee Ingrid mitgeschickt, und die waren einfach
hinreissend, soviel konnte ich auch ohne Brille erkennen ... Tatsächlich
stand Carmen kurz darauf mit Pferd bei mir im Stall und war genau so
aufgekratzt wie ich - so schön!
Ich kam in den Fohlenstall, als der zauberhafte Zwerg sich bereits
energisch aufgerappelt hatte und eigenständig bei Muttern vorstellig
wurde. Mit zartem Wiehern, forderndem Wiehern und immer wieder
versuchweisem andocken. Das war nicht einfach, denn Butterfly lief noch
immer verwirrt durch die Box, eher von dem Fohlen getrieben als ihm
zugewandt. Unsicher, abwehrend.
In der Tat war das wuschelig feuchte Fohlen irgendwie dunkel und
irgendwie blond. Flockig durch und durch. Ein dunkler Palomino? Wir
waren allesamt durch den Wind und ganz aus dem Häuschen. Die verwirrte
Butterfly und was für ein undefinierbar buntes, flockiges und
unerschrocken energisches Fohlen!
Wir warteten ab. Das sollten die beiden nach Möglichkeit allein klären.
Wir wollten nur eingreifen, wenn die verständnislose Butterfly
tatsächlich nach dem Fohlen schlagen sollte. Die Nachgeburt liess noch
immer auf ihren vollständigen Abgang warten, Butterfly verstand die Welt
nicht. Wahlweise quiteschte sie abwehrend und brummelte verwirrt. Es
dauerte eine gute halbe Stunde, bis die kleine Tochter höchstselbst die
verwirrte Mutter davon überzeugt hatte, dass sie kein Fremdling war,
sondern von jetzt an dazugehörte. In der ganzen Zeit war das junge
Fohlen auf den Beinen und forderte energisch seinen Tribut, folgte der
unsteten Mutter durch die Box, liess sich nicht abschrecken und
knabbelte sich zielsicher an die Flanke heran. Wir waren beeindruckt von
diesem aufgeweckten und zielbewussten Fohlenmädchen!
Das Fohlen war deutlich schlauer als Muttern und änderte die Taktik.
Zaghaft beschnoberten die beiden sich erstmals Nase an Nase, siehe da:
Butterfly begriff! Knabbern, lecken, grummeln. Wir konnten zusehen, wie
das zarte erste Band zwischen den beiden sich sponn. Es funkte sichtbar!
Butterfly verstand! Noch immer mit der Nachgeburt im Abgang begriff sie
nun, dass das Fohlen an das Euter wollte, blieb stehen und knabberte und
stupste an den richtigen Stellen. Wir waren erleichtert! Jetzt war es
nur noch eine Frage der Zeit, bis das kleine Näschen die richtige Stelle
unter Mutters Bauch fand. Zielsicher suchte sie sich ihren Weg. Als sie
endlich die erste Zitze gefunden hatte, rührte Butterfly sich nicht mehr
vom Fleck. Zartes Schmatzen und Schlucken - die helle Freude!
Wir überliessen die beiden sich selbst und ihrem neu gefundenen
Beisammensein und sahen vom Haus aus auf dem Laptop zu. Endlich ging
auch die Nachgeburt ab und Butterfly kümmerte sich rührend um ihr
Fohlen. Ladybird stand nebendran und sah interessiert zu. Sehr
interessiert!
"Mach dir mal keine Hoffnung! Die fohlt deshalb selber nicht früher!"
Ich musste lachen.
Mittlerweile war das puschelige Fohlenmädchen trocken und ja, zartes
Muskat und eine lockige kleine Löwenmähne - wollte das wirklich ein
dunkler Palomino werden? Herrlich!
Butterfly gab die mustergültig sorgende Mutter und ich war so stolz!
Eine Mordsstute, schoss es mir angesichts der kurvigen Partien durch den
Kopf. Keine Unruhe, kein bisschen verschwitzt. "Die hat ja kein nasses
Haar am Leib!" "Wovon auch? Die hat ja auch kein bisschen dazu getan!
Das Fohlen haben Gregor und ich ganz allein auf die Welt geholt!" Wir
mussten alle herzlich lachen.
"Sei froh, dass das ein Ponyfohlen ist! Ein grösseres Fohlen hätten wir
im Stehen gar nicht so einfach aus der Stute ziehen können."
Dennoch ist das Fohlen recht gross. Zart, aber gross. Sie passt deutlich
nicht unter Mutters Bauch hindurch. Wenn wir den Vater nicht selber
beide life erlebt hätten, hätten wir es nicht für möglich gehalten, dass
dies das Erstlingsfohlen einer klein gebliebenen Warmblutstute und eines
1,28 kleinen Hengstes sei ...
The making of - lieben Dank, Melanie!
8.4.2021
Seit gestern ist der Zwerg bereits eigenständig "waldgängig" und hüpft
um die Bäume und braust die Böschungen rauf und runter - für so kurze
Ponyfohlenbeinchen durchaus eine echte Leistung! Sie springt über alles,
was ihr im Wege steht. Dazu gehören auch mal hohe Grasbüschel, über die
Morris einfach hinwegfegt. Für ein drei Tage altes Ponyfohlen ist das
schon ein echtes Hindernis!
Am meisten berührt mich Butterfly. Sie war auf Anhieb allein
"waldgängig" - ziemlich unfassbar für eine vierjährige Erstlingstute,
die am ersten Tag nicht einmal dazu zu überreden war, überhaupt mit dem
Fohlen an der Seite aus der Box zu kommen. Da musste Stutenfee Ingrid
das Fohlen stets vorwegschieben, damit Butterfly überhaupt hinterherkam.
Seit heute sieht die Welt anders aus:
Der Zwerg hüpft allein aus der Box und macht sich auf den Weg, da muss
Butterfly zusehen, dass sie hinterher kommt! Wenn wir dann die Heuwiese
erreicht haben, hüpft und bockt das Fohlen bis zum Wald vorweg und
Butterfly marschiert engagiert hinterher. Herrlich!
Im Wald angekommen hat Butterfly heute (Tag zwei unserer eigenständigen
Unternehmungen) bereits den Kopf im Gras, ist sehr besorgt um das
Fohlen, akzeptiert aber, dass die Kleine bereits eigenständig herumtobt
und dabei auch mal ausser Sicht gerät und lässt sich gut an der Hand
halten. Allerbeste Butterfly - ich bin begeistert!
Fotos im Alter von vier Tagen
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10.4.2021
Tag fünf, und was für eine rasante Entwicklung!
Heute war Karla zu Besuch, und selbst der Nieselregen konnte uns den
Spass nicht nehmen. Und wieder war das Fohlen noch vor Butterfly aus der
Box herausgehüpft und trappelte freudig die Stallgasse entlang nach
draussen. Mittlerweile galoppiert sie auch "wie ein Grosse!" (Zitat
Karla)
Und ja, das tut sie!Es ist einfach die schönste Zeit mit den jungen
Fohlen, weil man in diesem Alter von Tag zu Tag einen sichtbaren
Fortschritt in der Entwicklung wahrnimmt. Ganz besonders in
anspruchsvollem Gelände, das die Motorik erheblich fordert und schult.
Die Bewegungen sind kraftvoller und deutlich fliessender, "bergrauf!"
ist jetzt kein Zufall mehr. Der Raumgriff wird anspruchsvoller und die
Öhrchen sind mittlerweile auch im rauschenden Galopp um die Bäume nach
vorn gerichtet. Im Alter von fünf Tagen muss man sichtbar nicht mehr in
sich rein denken und jedes einzelne Beinchen bewusst den besonderen
Herausforderungen anpassen. Die Motorik funktioniert von allein, auch
wenn das Gelände "ruckelt", die Kurven schneller kommen oder gezielt der
Zwischenraum zweier Bäume angeflogen wird. "Zaghaft" war gestern!
Die helle Freude!
Mitunter wird die Schwerkraft jetzt herausgefordert. Da passiert es
schonmal, dass man die rasante Kurve nicht kriegt und auf dem kleinen
Hintern landet ... Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weiter gehts!
Stürze passieren, und das müssen sie auch, aber sie schüchtern nicht
mehr ein und das ist gut so!
Konditionell schlagen wir mittlerweile auch ein weiteres Kapitel auf.
Die Spurts werden ausgiebiger und die einzelnen Galopptouren länger
(Butterfly sei Dank, die zwar aufgeregt grummelt, aber immer brav bei
ihrem Menschen bleibt, wenn das Töchterchen nun auch ausgiebiger
davonfegt und ausser Sicht gerät). Der kleine Tank ist zwar rasch leer,
aber nach kurzer Pause geht es jetzt ruckzuck weiter, ohne dass man ihr
Erschöpfung ansieht. Das erlaubt jetzt auch bei unfreudlichem Wetter
deutlich längere Aufenthalte draussen in der freien Natur. Wer einfach
keine Zeit hat, müde zu werden, wird auch nicht kalt! ... und dieses
Fohlenmädchen hat ganz entschieden keine Zeit zum kalt werden. Da
erinnert sie sehr an die kleine Diva im selben
Alter. Tatsächlich verweilt sie draussen immer nur kurz neben Butterfly,
wenn überhaupt. Es gibt so viel zu sehen und entdecken, da bleibt nicht
einmal Zeit für Mutters Euter. Heute hat sie das erste Mal überhaupt
auch draussen eine ergiebige Milchpause eingelegt. Da waren wir aber
schon auf dem Rückweg über die Heuwiese und bereits lange unterwegs.
"Bergauf" ist auch bergab jetzt kein Zufall mehr!
Neugierig und engagiert wurde daher nach der Waldtour erstmals auch das
umgegrubberte Feldstück in Anspruch genommen, deutlich schwerer Boden,
noch dazu in leichter Hanglage. Kräftemessen mit sich selbst! Mit dem
Ergebnis, dass das Fohlen am Ende genau so aussah wie Paula:
Acht blondverschlammte Beinchen und zwei ausgesprochen zufriedene
Tiermädchen!
Merke: Palomino im Acker ist nicht farbecht ... Hovawart Hündinnen
sowieso nicht :-)
The making of - Danke, Karla!
Bleibt die Sache mit dem Namen, und da musste nun endlich
eine Entscheidung her. "Spellbound" trage ich seit langem mit mir herum
und es fehlte eigentlich nur das passende Pferd zu dem Namen. Und
welches Fohlen könnte dem Anspruch an "bezaubert" gerechter werden als
Butterflys hinreissende keine Palominotochter, die schon im zarten Alter
von fünf Tagen mehr Besucher vor ihrer Box bezaubert hat, als jedes
andere meiner Fohlen zuvor ?
17.4.2021
Zwölf Tage alt und eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns!
Erstmals ist mein lieber Kollege Ludwig in diesem Fohlenfrühling zur
sonnigen Mittagspause wieder mit dabei gewesen und wir nahmen gespannt
das Projekt "zwei Fohlenstuten" mit Butterfly und Spellbound in Angriff.
Eigentlich sollte Fannie mit Morris vorweglaufen, aber das habe ich mir
dann doch nochmal reiflich überlegt ... Der nassforsche Morris ist
vielleicht nicht der ideale Ausflugspartner, wenn das erste Mal ein
fremdes Pferd und Fohlen bei einer Erstlingsstute mit dabei ist?
"Respekt" ist nicht wirklich eine Vokabel, die Morris unter
seinesgleichen kennt ...
Das war klug überlegt. Selbst die brave Carly mit der freundlich
interessierten Diva an ihrer Seite brachte Butterfly in rauschende
Aufruhr! Da reichte es schon, dass Diva nur neugierig in Richtung
Spellbound guckte, und Butterfly war ausser sich! Fremde Vierbeiner in
der Nähe ihres Fohlens, das duldete sie überhaupt gar nicht!
Tatsächlich hatte ich die ersten zwanzig Minuten gut zu tun, um
Butterfly in Ruhe bei mir zu halten. Denn nicht nur Diva zeigte sich
freundlich interessiert an Spellbound, der muskatige Zwerg selbst war
hingerissen von diesem neuen Arrangement! Ein braunes Pferd! Und es kam
auf sie zu!
Spellbound und Diva gaben ein Bild für die Götter ab, wie sie sich
neugierig beäugten und Diva sachte, ganz sachte am Waldrand näher kam -
bis Butterfly explodierte und Diva statt dessen eine motivierte
Trabrunde durch den Wald drehte - ich war begeistert, wie leichtfüssig
und geschmeidg Carlys Tochter um die Bäume tanzte!
Es dauerte eine gute halbe Stunde bis Butterfly erlaubte, dass die
Fohlen etwas auf Tuchfühlung gingen - etwas!
Unten am Fluss in der Sonne konnten wir dann auch Carly etwas näher
kommen und Butterfly frass entspannt weiter. Immer ein etwas
argwöhnisches Auge auf den unternehmungslustigen Zwerg, der diese Party
ganz und gar begrüsste und in Bestform durch die Sonne um uns
herumhüpfte und brauste!
Am zweiten Tag hatte Butterfly dazu gelernt, erlaubte zwar noch immer
keine Nähe zu dem Fohlen, zog mich aber nicht mehr ganz so aufgebracht
von den Füssen. Heute waren dann Philip und Lukas wieder zu Besuch und
auch Morris kam auf seine Kosten. Der kleine grosse Raufbold platze
geradezu vor Freude und Übermut in dem weiten Gelände und hatte in Diva
genau die richtige Partnerin. Deutlich kleiner zwar, aber wieselfink und
sehr viel leichtfüssiger auf und davon, wenn Morris zur Jagd ansetzte.
Wir hatten unseren Spass!
Zurück am Stall tauschten wir Fannie gegen Butterfly und zogen erneut
los, Diva trottet mustergültig neben Carly daher, Butterfly war
zufrieden. Ausser Rand und Band sauste die aufgeregte Spellbound um uns
herum und wir mussten gut aufpassen, dass sie nicht doch zu dicht an
Carly und Diva kam - gebotene Distanz zu fremden Pferden muss Spellbound
noch lernen. Und sie lernt! Diva hatte sich bereits mit Morris
ausgetobt, der muskatige Zwerg interessierte sie zwar sehr, aber sie
hatte begriffen, dass im wahrsten Sinne des Wortes "gesunde" Distanz zu
Butterfly geboten war. Kluges Fohlen!
Spellbound und Diva näherten sich immer wieder neugierig mit grossen
Augen und gespitzten Öhrchen einander an, nur um dann wie auf ein
Zauberwort von einander wegzuspringen. Meist war es ein lautes empörtes
Schnauben von Butterfly, und die beiden stoben auseinander. Fohlenparty!
26.4.2021
Spellbound goes
Westfalen-Online!
Die Entscheidung, Spellbound zur Fohlenauktion in Münster Handorf
vorzustellen, war eine spontane Idee. Butterfly war in Fohlenrosse und
Stutenfee Ingrid fragte mich die Frage aller Fragen:
"Wollen wir Butterfly auf Follikel untersuchen? Willst du sie wieder
decken?"
Was für eine folgenschwere Frage!
Eigentlich steht Butterfly zum Verkauf.
Eigentlich wollte ich nur einmal ein Palominofohlen züchten ...
Eigentlich ist es aber auch nicht zu leugnen, dass wir alle so viel
Spass und Freude an dem muskatigen kleinen Zwerg haben, da war die Frage
nach einer zweiten Auflage durchaus berechtigt ...
Aber ich kann sie nunmal nicht alle behalten und alle weiteren
Entscheidungen schliessen Butterfly und ihr Fohlen mit ein. Irgendwie.
Da bot es sich nun an, diese frühe Fohlenofferte Anfang Mai in Münster
Handorf tatsächlich einmal spontan auszuprobieren. Danach wären wir
schlauer und könnten noch immer eine Rosse im Mai nutzen. Oder auch
nicht. Stutenfee Ingrid war sehr beeindruckt von meiner Argumentation.
Ich auch.
So kam es also, dass wir am Dienstag nach Handorf reisten und Spellbound
auf dem grossen Paradeplatz vorstellig wurde. Und wie sie wurde!
Gerade mal zwei Wochen alt trabte sie taktvoll ihre Runden auf dem
grossen Dressurviereck, ich war beeindruckt von meinem flockigen Zwerg!
Nach der Vorstellung im Viereck krempelte der muskatige Zwerg dann
höchgstvergnügt den grossen Geländeplatz auf links. Billiard und
Pulvermann kennt sie nun auch. Wir hatten unseren Spass an dem Fohlen,
das bockend und tobend über den Platz fegte. "Die glaubt, sie sei zu
Hause in ihrem Wald unterwegs!" lachte Ingrid vergnügt und ich gab ihr
Recht, ganz und gar verzückt von diesem kernigen Ponyfohlen. Es lag
nicht nur an der rosa Züchterbrille. Spellbound hat an diesem Tag für
reichlich Aufsehen gesorgt und -was mich ebenso sehr gefreut hat-
Butterfly auch.
Und jetzt geht der Zwerg also
Westfalen-Online und wenn ich mir das Video ansehe, kann ich es
selber noch gar nicht richtig fassen ...
Katalogtext:
Spellbound ist ein Ponyfohlen ganz besonderer Machart. Diese attraktive
Stute zieht nicht nur mit ihrem Äußeren die Blicke auf sich.
Ausgestattet mit schwungvollen, elastischen Bewegungen und einem äußerst
sympathischen Auftritt ist sie ein Hingucker dieser Auktionskollektion.
Ihre Mutter Butterfly v. Benicio ist die
Vollschwester zu Benito, der auf der
Westfälishen Youngster-Auktion im Februar diesen Jahres mit seinem
Auftritt und Aussehen stark beeindruckte und als bestbezahlte Offerte
den Besitzer wechselte. Aus der gleichen Mutter stammt ebenfalls der Sir
Donnerhall-Sohn Salcido, der unter dem Sattel von Leonie Richter
siegreich in Dressurprüfungen der Klasse S war. Vater dieses hübschen
Stutfohlens ist der Welsh B Hengst
Cadlanvalley Sir Ivanhoe.
2. Generation
gekörte Hengste:
Salcido v. Sir Donnerhall I (DR int. PSG/Inter I erfolgr.),
Robbie Williams
v. Rock Forever I
3. GenerationSportpferde: Ripito v. Riccione (DR int.
PSG/Inter I erfolgr.), La
Jeanne 2 v. Laudabilis (DR S erfolgr.), Fantastic Snoop-Dog
v. San Amour I (DR S erfolgr.), Awakino
Q'Rage v. Quattro B (DR M erfolgr.),
Fantastic Sommertänzer v. Samarant (DR M erfolgr.),
Bravo v.
Belissimo M (DR M erfolgr.) Stutenstamm
gekörte Hengste: u.a. Symphonic Ldb. v. Sir Heinrich
(Prämienhengst Körung MS'14), Bogenschütze v. Bolero, Laurent v. Lauries
Crusador xx, Marmor v. Marcio xx, Riccione v. Regazzoni, Wonderful v.
Weltmeyer
Sportpferde: Egbert 3 v. Escort xx (DR Grand Prix erfolgr./Martin
Schaudt), Lawingo 8 v. Landsdown (SPR int. 1,50 m erfolgr.), Denise 67
v. Dalheim (DR M erfolgr.)
24.5.2021
FoalEventing zu Pfingsten - Morris, Diva und Spellbound in Bestform!
Lukas und Philip hatten ihren Besuch angesagt und die Freude war gross -
ganz besonders bei den Fohlen! Butterfly und Spellbound waren heute zum
zweiten Mal als erfahrene Begleiter für Ladybird und ihre erst sechs
Tage junge Tochter Viviane mit dabei, Spellbound bockt vergnügt die
Strasse entlang bis zum Waldweg. Während Vivane ihr langes Fahrgestell
noch ergiebig "testete" krempelte Spellbound in ihrer ponyhaften
Bodennähe den Wald auf links und geriet in ihrem dicken Fellchen zügig
ins Schwitzen. Das tat ihrem Unternehmungsgeist aber keinen Abbruch,
kurze Atempause, dann bockte und tobte sie wieder los. So schön!
Einen heiklen Moment gab es, als Spellbound sich erstmals vorsichtig an
Viviane herantastete um zaghaft Kontakt aufzunehmen. Viviane erstarrte und
Ladybird tobte in grösster Sorge um ihr Fohlen um Lukas herum.
Verständlich. In diesem Stadium war angucken erlaubt, anfassen aber noch
nicht. Ich scheuchte die neugierige Spellbound davon und es tat mir fast
ein bisschen leid. Sozialkontakte liegen in der Natur des Pferdes, je
früher, um so besser. Ein paar Tage noch, dann werden Spellbound und
Viviane erste Bande auf der Weide knüpfen und als die beiden jüngsten in
der Herde gemeinsam ihrer Wege ziehen.
30.5.2021
Spellbound und Viviane unterwegs
Die Jüngste und die Kleinste - ein zauberhaftes Duo!
Michael und Helen waren angereist zu diesem Sonntagmittag bei
strahlendem Sonnenschein im satten Grün. Engagiert machte unsere kleine
Karawane sich auf in Richtung Wald und wurde dabei sogar heimlich gefilmt!
Kurz darauf erreichte mich eine WhatsApp mit folgendem Anhang und dem
treffenden Untertitel:
"Die Karawane zieht zum Fototermin...!"
Karawane
Videoclip anklicken
Ich habe schallend gelacht!
Liebe Nane, tausend Dank für dieses putzige Filmchen!
Und so sieht es aus der Nähe aus, wenn die kleine Karawane durch Wald
und Flur streift .... Harmonie pur!
Ladybird hat inzwischen sichtlich Vertrauen gefunden zu unserem
Viererbund an Seite ihrer Freundin Butterfly. Entspannt erlaubte sie nun
auch die traute Zweisamkeit, die Spellbound und Viviane langsam
zueinander aufbauen. Es war rührend zuzusehen, wie sehr Spellbound sich
immer wieder um die Aufmerksamkeit der zwei Wochen jungen Viviane
bemühte. Erste intensive Fohlenbande - hier sollte eine echte
Pferdefreundschaft entstehen, die die beiden sicher auch als künftiges
Duo in der grossen Fohlenherde verbindet. Die Jüngste und die
Kleinste - ein zauberhaftes Duo!
Ein richtiges Pony! Kernig und keck!
Palomino im Wald - mein liebstes Fotomotiv!
3.7.2021
Fohlenparty im Wald
Einmal mehr hatten Marie und Kris ihren Besuch angesagt, natürlich waren
Spellbound und Viviane mit von der Party! Nachdem ich Butterfly früh
morgens erstmals seit dem letzten Jahr wieder gesattelt und kurz mit
Sattel longiert hatte, war Spellbound nur noch mit gebremstem Schaum
unterwegs. Unser Goldlöckchen hatte das frühmorgenliche Event auf dem
Reitplatz als sportliche Herausforderung genommen und war engagiert jede
Runde mitgelaufen - aussen um Butterfly herum .... Kein Wunder, dass der
Zwerg nun müde war!
Wenig beeindruckende Waldfotos also, dafür
einige beeindruckende Erkenntnisse vom Reitplatz:
Erstmals seit ihrem Auftritt in Münster
Handorf im April habe ich Spellbound überhaupt wieder auf dem Sandplatz
traben sehen und war entzückt! Nachdem unser Goldlöckchen in den letzten
Monaten eher in die Breite gewachsen war, trocknet sie mittlerweile
wieder herrlich auf und trabt gefällig schön in sportlicher Textur
daher.
3 Tage, 3 Monate, 3 Jahre, so lautet eine alte
Züchterweisheit. Spellbound ist jetzt exakt drei Monate alt und wenn
dieses Entwicklungsstadium ein Indikator dafür ist, wie sie in drei
Jahren einmal daherkommt - wunderbar!
5.9.2021
Vom goldenen Spätsommer, Klischees, die keine sind,
und tragischen Helden, die sich überflüssig machen ... der kurze Clip zum Text ...
(Videoclip anklicken)
September, und der Sommer ist wieder da! Herrlicher Spätsommer!
Sonntagmorgen früh um sechs, Silas und Karlchen auf die Weide bringen,
die beiden verlieren sich als Silouhetten im Morgennebel, der von der Aa
her die Flussböschung entlang aufzieht und sich träge und satt über die
Wiesen legt. Kühle Morgenfrische, zufriedene Pferde im Nebel. Allein
daran kann ich mich nicht satt sehen. Es ist jedes Mal die schönste Art,
den Tag zu beginnen.
Und
doch hat dieser unverhoffte goldene Spätsommer noch so viel mehr zu
bieten. Nach dem Boxen misten geht es zu den Fohlenstuten zu Butterfly
und Spellbound, der aufgehenden Sonne entgegen. Seit gut vier Wochen ist
Butterfly wieder regelmässig unter dem Sattel und Spellbound ist immer
mit dabei - die helle Freude, dem herrlichen Fohlen aus dem Sattel
heraus um Muttern beim herumtoben zuzusehen ...
Seit wir unseren
Aktionsradius komplett vom Reitplatz in das Gelände verlegt haben, haben
diese gemeinsamen Ausritte noch eine ganz andere Qualität erfahren -
echte Lebensqualität, vermutlich für alle Beteiligten, Zwei- und
Vierbeiner. Vierbeiner ganz besonders, denn auch Paula ist immer
höchstvergnügt mit dabei. Wenn sie uns nicht gleich vom Hof begleitet,
stösst sie spätestens bei den Maisfeldern dazu und wird freundlichst von
Spellbound begrüsst. Diese beiden im wahrsten Sinne des Wortes
"goldigen" Protagonisten haben ihr ganz eigenes Band zueinander
gefunden. Während Butterfly im taktvollen Bilderbuchtrab - Hand stehen
lassen, aus dem Sitz parieren und einfach unter sich entwickeln lassen -
auf dem weiten Stoppelfeld ihre Bahnen zieht, trabt Spellbound Paula
entgegen. Die beiden begrüssen sich und machen sich durchaus auch
gemeinsam auf den Weg durch die Landschaft. Was mitunter zur Folge hat,
dass Spellbound schonmal verloren geht. Immer dann nämlich, wenn
Butterfly und ich in der anderen Richtung weiterreiten und die ein oder
andere Böschung zwischen dem Fohlen und uns liegt. Was dazu führt, dass
Spellbound, ähnlich wie Morris im Winter, recht einzigartige
Buschakrobatik durch trockene Bachbette, Buschwerk oder Böschungen an
den Tag legen muss, um wieder passend Anschluss zu finden, im Galopp
hinter uns her zu brausen und bei Erreichen einen wüsten Haken direkt
vor Mutterns Brust schlägt. Manches Mal müssen wir ein Stück weit
umkehren und Spellbound hinter einem Waldstück oder einer
unüberbrückbaren Böschung abholen, bevor es dann weitergeht in den
frühen Morgen. Butterfly trägts mit Fassung. Was für eine brave Stute!
Was für ein einzigartiges Reitpferd!
Es sind Momente wie diese,
da strahlt man einfach nur still vor sich hin. Schöner geht nicht.
Reite zu deiner Freude! Ein Klischee? Ganz sicher nicht!
14.9.2021
Noch mehr Feenstaub am
frühen Morgen ...
Zwei Mal die Woche
bin ich früh morgens mit Butterfly und Spellbound unterwegs.
Mittlerweile dient uns eine paradiesische Heuwiese als perfektes Umfeld
für die dressurmässige Arbeit. "Hand stehen lassen und einfach unter
sich entwickeln lassen" - gelungener kann man ein junges Pferd nicht
über den Rücken arbeiten! Ein, zwei konzentrierte Trabrunden auf dem
grossen Terrain in herrlichem Ambiente, mehr muss es gar nicht sein.
Eine gut gelaunte Butterfly spaziert danach zufrieden schnaubend unter
mir daher und Spellbound tobt um uns herum. Anfangs mehr, später
weniger. Das weite Feld fordert dem Fohlen Meter ab, und reichlich davon
… Die helle Freude!
Dieser einzigartige September wird mir künftig
als unser "goldener" Spätsommer in Erinnerung bleiben.
Und das nicht nur des
"goldenen" Fohlens wegen.
Erlebnisse, die mich ticken machen. Eindrücke,
die man für alles Geld der Welt nicht kaufen kann.
18.9.2021
Noch mehr goldener
Spätsommer ...
Samstagmorgen, Marie und Kris waren angereist -
einmal mehr bei strahlendem Sonnenschein! Spellbound und Paula
begleiteten Marie und Butterfly auf ihrem Ausritt durch den Wald, wie
immer pures "Eye-Candy", wenn die "goldenen" Vierbeiner sich im satten
Grün in Szene setzen! Eindrücke, von denen ich einfach nicht genug
bekommen kann, so schön ist das!
Spellbound kreiierte zu diesem
Anlass eine gelungene Trabstudie aus dem Fohlenparadies!
Spellbound Trabstudie
(Videoclip anklicken)
Und weil es so schön war, komplettierten Ladybird und Viviane
die Sause auf der Heuwiese, sehr zum Vergnügen der beiden Fohlen! Wie
die Orgelpfeifen arrangierten Spellbound und Viviane sich um Ladybird
herum, ein herrliches Bild!
9.10.2021
Milchdieb!
Vor einer Woche ist Butterfly in ihre neue Heimat umgezogen und ich war
sicher, mit ihren sechs Monaten steckt Spellbound die Trennung locker
weg. Der Trennungsschmerz hielt sich daher auch in überschaubaren
Grenzen. Als Butterfly in dem grossen Anhänger vom Hof rollte, lief
Spellbound zunächst wiehernd durch die geräumige Box. Genau so lange, bis
ich auf der Stallgasse begann, Äpfel klein zu schnibbeln. Spellbound
blieb sofort stehen und liess mich nicht mehr aus den Augen. Als die
Apfelstücke dann folgerichtig allesamt den Weg in ihre Box fanden, war
Muttern vergessen. Mit grosser Sorgfalt pickte Spellbound Stückchen für
Stückchen aus dem Stroh und war apfelseeligst zufrieden. Wenn Äpfel also
über Abschiedschmerz stehen, hat sie ihre Prioritäten bereits klar
definiert. Ich war beruhigt!
Auf Muttern kann sie also durchaus verzichten. Auf ihre Milch
allerdings nicht. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie sich so
nachhaltig alsbald nach einer neuen Milchquelle umsieht und diese auch
ergiebig nutzt ... Spellbound mag die Kleinste im Herdenverband sein,
das weiss sie aber nicht. In der Fohlenherde setzt sie sich rigoros auch
gegen die grösseren durch, ganz offensichtlich inclusive der Stuten
selbst.
Heute haben wir uns daher alle die Augen gerieben.
Fohlenbesuch war angereist und die Stuten- und Fohlenherde wurde
ausgiebig auf der Weide betüddelt. Kaum hat der goldgelockte kleine
Rotzlöffel jedoch festgestellt, dass der Besuch weder Äpfel noch Möhren
dabei hat, zack, macht sie kehrt, rauscht Richtung Ladybird davon,
verscheucht dort ihre Freundin Viviane und holt sich statt der Äpfel und
Möhren dann eben Milch bei der Quasi-Tante!
Sie agiert dabei
rigoros und mit einem solchen Selbstverständnis, das macht sie sicher
nicht zum ersten Mal. Ich habe schallend gelacht! Was für ein
selbstbewusstes Fohlen! Die brave Ladybird lässt es sich gern gefallen,
sie hat aber auch kaum eine Alternative. Schon der Versuch, den goldenen
Milchdieb einfach wegzuscheuchen, quittiert der kleine Rotzlöffel mit
einem drohend winkenden Hinterhuf, während das Köpfchen gänzlich
unbeeindruckt unter der Stute am Euter kleben bleibt. Da hat dann auch
Freundin Viviane keine andere Chance, als sichtlich verwirrt um Mutter
herumzulaufen und sich von der anderen Seite
ans Euter zu machen ... Etwas verdutzt steht Ladybird dann mit zwei
saugenden Fohlen da - ein Bild für die Götter! Was für eine brave Stute!
13.3.2022
Die bunte Jährlingsherde ist immer wieder der
schönste Blickfang, da drängte sich der "Kodak-Moment" heute einfach
auf!
1.7.2024
Im
Juni hat Spellbound den Hof Altepost verlassen und ist zum anreiten nach
Handorf ins Pferdezentrum umgezogen. Kurze Videoeindrücke von den ersten
Malen unterm Sattel erreichten mich immer wieder und ich war hocherfreut
von dem kecken kleinen Pony unterm Sattel. Mutters und Grossmutters
bemerkenswertes "Hintenrum" zeichnet auch die Tochter aus: eine kleine
Taktmaschine durch und durch!
Ganz und gar umgehauen hat mich
dann das kurze Video vom ersten Freispringen - was für ein Flieger!!!
Und ja, ich hatte mir etwas dabei gedacht, in dem kleinen Sir
Ivanhoe ein outrcoss Welshpony ausgesucht zu haben, das sich durchaus
auch durch Springvermögen und Manier auszeichnet. Dass der kleine
Cremello in Anpaarung an die Butterfliege aber ein derartiges Gesampaket
abliefert, hätte ich dann doch nicht zu hoffen gewagt ...
Videolink auf Facebook anklicken
1.8.2024
Staatsprämienstute!
Mitunter ist es einfach nicht zu fassen! Da züchtet
man seit Jahren mit grösstem Bedacht Sportpferde, und dann ist es
ausgerechnet das erste und einzige goldige Ponyfohlen, das vom Fleck weg
die Staatsprämie erhält und zur Eliteschau zugelassen wird!
Ich bin absolut sprachlos ...
Heute
erreichten mich zahlreiche Fotos vom Auswahltermin der Ponystuten und
ich war noch ganz berauscht von all den gelungenen Eindrücken, dass ich
den Hinweis "Auswahltermin" völlig übersehen hatte. Auf bescheidene
Nachfrage lernte ich dann flugs dazu und bin noch immer sprachlos:
Im Juli hat in Handorf ein Auswahltermin für Ponystuten zur Eliteschau
stattgefunden und Spellbound ist zugelassen zur Eliteschau! Was für ein
schöner Erfolg für meinen einmaligen Exkurs in die Ponyzucht!
Und
natürlich bin ich bannig stolz auf "meinen" kleinen goldenen Rotzlöffel
und Mutter Butterfly, die mit ihrem Erstling gleich so ein gelungenes
Pferdchen abgeliefert hat - Züchterstolz, und reichlich davon, und ich
geniesse es in vollen Zügen!
Einen Wermutstropfen hat die Sache dennoch:
In Besitz der
Zuchtleiterin des Westfälischen Pferdestammbuchs erhält Spellbound von
der Kammer Dispenz für die Eliteschau. Frau Tosberg ist Mitglied der
Kommission und potentielle Interessenskonflikte bei der Bewertung sollen
von vornherein ausgeschlossen werden. Verständlich, aber betrüblich für
den Züchter, der einmal im Leben eine Elitestute feiern möchte.
23.8.2024
Wiedersehen mit
Spellbound
Nicht nur die Videos vom anreiten Spellbounds hatten
mich neugierig gemacht auf mehr. Natürlich wollte ich meine
frischgebackene Staatsprämienstute unbedingt endlich life unter dem
Sattel erleben! Heute morgen war es soweit und es
war die helle Freude, dem kecken Pony in der grossen Halle bei der
Arbeit unterm Sattel zuzusehen.
Nach kurzem
Ablongieren geht es zurück auf die Stallgasse, und ich denk
'Stallgasse?' Meinen fragenden Blick quittiert Ciara fröhlich:
"Aufgestiegen wird immer am Putzplatz, das kennt sie so, das ist ihr
vertraut!", und ich muss lachen: genau mein Credo.
So mache ich es auch
mit allen meinen jungen Pferden. Aufgesessen wird immer im Stall.
Ciara macht einen
prima Job im Sattel, lässt das Pferdchen sich in die ruhige Hand
entwickeln. Angaloppieren auf den Punkt auf beiden Händen, "das hat sie
von Anfang an so gemacht, erst auf Stimme, das kennt sie von der Longe,
und dann unterm Sattel genau so!" Im Trabe vom Fleck weg gediegen aktiv
und immer durch den Körper drunter fussend, eine unerschütterliche
kleine Taktmaschine!
Hellewach, dabei
regulierbar, und mit der Hand auf dem Hals unerschrocken forsch auch
aussenrum unterwegs. Um die grosse Halle herum gibt es viel zu gucken
für so ein junges Pferd, Stallzelte, Planen, Sprungteile, reichlich von
allem. Ich habe meine Freude an unserem kurzen Spaziergang durchs echte
Leben. Hoffentlich nicht unser letzter gemeinsamer Spaziergang, denn
beim Freispringen möchte ich alsbald auch zu gern einmal dabei sein und
den kleinen Flieger life erleben ...
12.9.2024
SLP in Münster Handorf
Erst fällt eine
Staatsprämienstute vom Himmel, und dann gewinnt sie auch noch die
Leistungsprüfung!
Spellbound - von goldenen Wunderpferdchen am
Sprung und unterm Sattel ...
Feste muss man feiern, wie sie fallen, und
dies war Partystimmung pur.
Mit Stutenfee Ingrid an der Seite macht das
ganze nochmal soviel Spass, und Spass hatten wir reichlich an dem
kleinen goldenen Feger!
Es begann mit dem
Freispringen, und wenn wir auch wussten, dass das Pferdchen "einen guten
Sprung macht", so war das doch glatt untertrieben.
Uns fiel buchstäblich die Kinnlade runter als
Spellbound loslegte und mit Verve durch die Freispringreihe flog. Der
Oxer wurde höher und weiter und irgendwann dachte ich, das war es dann
jetzt aber. Ich hatte bereits die Kamera draufgehalten für den
vermeintlich letzten Durchgang, kurze Absprache des Teams an den Stangen
mit der Kommission, kurzes Nicken, der Oxer wurde noch ein Stückchen
höher. Das war
nun definitiv der letzte Durchgang und ich war vollkommen sprachlos ob
des goldenen Flugzeuges, das Spellbound an den Stangen gab!
Beeindruckt von dem kleinen Flieger nickt auch
die Kommission diese Leistung mit einem tiefgründigen Blick in die Runde
ab. Es sollte ein 8,5 für das Springen geben, die zweitbeste Springnote
des heutigen Tages. Nicht zu fassen.
Ein kleines Welsh
Cross Pony aus reiner Dressuranpaarung mütterlich, den ersten Tropfen
echten Springblutes steuert überhaupt erst der grossartige Frühlingsball
in vierter Generation bei. Kampfgeist und Einstellung des kleinen Fegers
unbenommen, aber woher hat sie bloss dieses Springvermögen?
Aufgekratzt und ausgesprochen
erwartungsvoll machten wir uns daraufhin auf in die grosse Halle zur
Sattelprüfung nebst Fremdreitertest. Und wie das so ist: man muss erst
einige der direkten Mitbewerber sehen, um einen Eindruck von der
Qualität des Feldes zu gewinnen. Und ich wusste, welchen Eindruck
Spellbound unter Chiaras Sattel erst kürzlich an der selben Stelle bei
mir hinterlassen hatte, als ich "zu Besuch" hier war. Meine Aufregung
stieg. Gewaltig!
Als Chiara und Spellbound dann in die Halle
kamen wechselten Stutenfee Ingid und ich nur einen bedeutungsvollen
Blick. Wow! Dem ein oder anderen Zuschauer ging es ähnlich. Das kleinste
Pony, die grösste Taktmaschine. Dazu bilderbuchreif in Szene gesetzt von
bestechender Anlehnung und auf den Punkt geritten. Einfach nur wow!
Die Fremdreiterin
hatte eher wenig im Sattel zu tun, sie musste das Pony einfach nur
machen lassen. "Die ist so gut geritten, die macht das schon!" Stutenfee
Ingrid hatte ihre Eindrücke bereits sachlich angemessen sortiert. Ich
auch. Das war richtig, richtig gut! Aller Augen auf Spellbound!
Dann gab es die Noten und es war ein Fest: Zwei Mal die "9" für die
Rittigkeit von der Kommission und dem Fremdreiter, das allein war schon
"Prüfungsspitze". Dazu die ebenso höher gewichtete Springnote nebst den
8-er Noten für die Grundgangarten - das musste der Sieg sein! Und so war
es - der kleine goldene Feger gewinnt die Stutenleistungsprüfung!
Züchterstolz, und reichlich davon ...
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