Warum
Elton John?
Elton John
von Jazz x Fidermark x Cocktail
"Noch vor drei Monaten wäre ich nicht auf die Idee gekommen, in diesem Jahr einen
KWPN-Hengst zu nutzen. ..."
So lautet die Einleitung zu meinem Hengstporträt von
Zhivago, den ich in diesem Jahr für Fannie's Tochter Deauville ausgewählt
habe.
Die selbe Einleitung trifft zu auf Elton John - und reichlich mehr dazu.
Mit Elton John verhält es sich wie mit dem Wald, den man selber vor lauter
Bäumen nicht sieht.
Elton John ist auf dem Krüsterhof beheimatet und wie alle Hengste des
Krüsterhof's ist er mir allerbestens vertraut in jeder Hinsicht:
In Umgang und Charakter, als Reitpferd unter dem Sattel aus eigener Erfahrung
und ganz besonders im Hinblick auf seine sportliche Entwicklung unter dem Sattel
von Chefbereiterin Steffi Wolf. Zuvor war Elton bereits siegreich in
Dressurpferdeprüfungen mit Marina unterwegs gewesen, mittlerweile befindet er
sich mit Steffi erfolgreich auf Championatskurs Richtung Verden und seine
bemerkenswerte Entwicklung hat nicht nur mich in der letzten Zeit stark
beeindruckt. Doch dazu später mehr.
Wo fängt man an bei einem Hengst, der einem sowohl auf dem Papier als auch im
täglichen Umgang bekannt ist wie ein guter Freund, den man aber selber nie
bewusst als potentiellen Vererber wahrgenommen hat?
Schlüsselerlebnisse zu Elton John gab es reichlich für mich in den letzten
Monaten, unter dem Sattel, auf dem Papier, aber ganz sicher auch in der
sportlichen Wahrnehmung. Letztere ist zukunftsweisend, beginnen wir also mit der
sportlichen Entwicklung.
Im Sommer 2013 habe ich Steffi und Elton als "TT" nach Ermelo zum Pavo-Cup
begleitet und Elton erstmals auch vor beeindruckender Kulisse bewusst als
Sporthengst wahrgenommen. Der Tag in Ermelo war einer der interessantesten und
schönsten Turniertage im letzten Jahr, und das nicht nur aufgrund der
farbenfrohen Fotostrecke, die dort entstanden ist. Johann Hinnemann als Besitzer und Coby van
Baalen als stolze Züchterin des Elton John waren selbstverständlich mit von der
Partie und es war einfach schön zu erleben, wie sich auch echte Profis in
diesem Geschäft angesichts des eigenen Pferdes auf einer solchen Veranstaltung
beeindrucken lassen und mitfiebern.
Ich war den ganzen Tag über positiv angetan von diesem schlichten Fuchs, der
mich nicht zuletzt durch sein zu jedem Zeitpunkt unkompliziertes Wesen beeindruckte. Cool, imposant, nervenstark, rittig, und er funktionierte wie an
der Schnur gezogen. Es war das erste Mal, dass ich Elton in einem derart
turbulentem Umfeld erlebte und der Hengst war einfach lässig -
nicht anders als zu Hause. Und wenn auch das holländische Richtergremium die Vorstellung
und das Gerittensein Elton John's an diesem Tag ausdrücklich hervorhob und laut
als "harmonisch, altersgerecht und vorbildlich nach der Ausbildungsskala"
bezeichnete, so war es wohl auch genau das, was dem Hengst mitten im Heimatland
der spektakulären Dressurpferdereiterei zwar gern wohlwollend attestiert, aber
nicht als solches im Ranking anerkannt wurde. Ausbildungsskala ist nicht
unbedingt das Mass, nach dem heutzutage in bedeutenden Prüfungen gerichtet wird.
In niederländischen Hengstwettbewerben am allerwenigsten. Als einziger in
Deutschland gekörter Hengst unter niederländischen Grössen dauert es
darüberhinaus eine Weile, bis man sich vom Aussenseiter unter Seinesgleichen
hervortut. Und doch war es eine Freude zu erleben, mit welcher Begeisterung und
Stolz gerade eine Coby van Baalen "ihren" Hengst an diesem Tag zelebrierte. Sehr
zu recht so. Sollte ich einmal ein solches Pferd züchten wäre ich ebenso stolz
darauf, "meinen" Hengst vor dieser Kulisse auf dem Pavo-Cup erleben zu dürfen.
Als wir an diesem Tag nach Hause fuhren war Elton auf meiner ganz persönlichen
Beliebtheitsskala einige Punkte nach oben gerutscht. Ein Sporthengst mit
Perspektive, der auch einem Amateur einen gesunden und glaubwürdigen Eindruck
vermittelt. Von dieser Sorte gibt es nicht so viele leistungsbewährte und
geprüfte Hengste. Die meisten Hochleistungssportpferde sind eben nicht unbedingt
auch amateurtaugliche Sattelpferde.
Züchterstolz: Coby und Elton
Und doch kam ich nicht auf die Idee, Elton für mich als Deckhengst zu
assoziieren.
Der Groschen fiel tatsächlich erst vor ein paar Wochen, als Gisela Hinnemann
mich bat im Zuge der Hengstvorführung in
Gahlen Anfang April die Texte zu den Hengsten des Krüsterhof's in einer
Kurzfassung auf Flyerformat zu komprimieren. Da sass ich nun vor dem umfassenden
Webseitentext zu Elton John aus meiner eigenen Feder und grübelte vor mich hin.
"Kurzfassung" ist mein Ding nicht und gerade zu Elton John hatte ich eine Menge
zu sagen und niemand kennt Herkunft und Abstammung dieses Hengstes besser als ich -
ausser Coby van Baalen vielleicht, denn die hat ihn gezüchtet.
Und so galoppierten meine Gedanken einstweilen mit mir davon.
Wann immer ich am Wochenende zu Gast auf dem Krüsterhof bin und dort unter der
Fittiche von Steffi oder dem Chef eigenständig die Pferde mitreiten kann ist Elton
John derjenige, den ich stets am liebsten als letzten reite. Einfach deshalb
weil er so unkompliziert und rittig ist und genau die richtige Dosis Pferd für
einen Amateur, der sich spätestens ab dem dritten Pferd an einem Tag unter dem
Sattel seiner eigenen Schwächen sehr bewusst und müde wird ... Weshalb das
letzte Pferd immer ein einfaches sein muss.
Es funkte in meinem Kopf und ich dachte: "Einfach, unkompliziert und rittig?
Habe ich das wirklich gerade in Zusammenhang mit einem Sohn des Jazz gedacht???"
Ich konnte es nicht wirklich fassen und musste breit grinsen. Mitunter kann man
nur staunen wie die eigene Wahrnehmung sich ändert!
Und plötzlich funkte es noch einmal gewaltig in meinem Kopf mit Blick auf die
Abstammung, und hier dann gleich doppelt:
Jazz - Vorderpferd!
Fidermark - Inzuchtkomponente!
Das war es doch wonach ich seit langem für Fannie suchte!
Seit Monaten zerbrach ich mir bereits den Kopf, wie ich Fannie's Tochter
Deauville nun im Frühjahr dreijährig anpaaren sollte. Deauville ist Fannie in
vielem sehr ähnlich, es macht also durchaus Sinn, die Hengstwahl für Mutter und
Tochter ähnlichen Kriterien zu unterziehen.
"Vorderpferd“ war das erste, was mir im Winter in Vechta angesichts der
durchaus zirzensisch anmutenden Darbietung des KWPN Hengstes Vivaldi auf der
Hengstschau von Paul Schockemöhle in den Sinn kam. Vorderpferd ist durchaus das, was eine konservativ gezogene Tochter des Don
Schufro aus der Fannie Mae vertragen kann.
Selbiges trifft auf ihre Mutter Fannie Mae zu.
Umgekehrt erschien mir eine konservativ gezogene Tochter des Don Schufro
plötzlich als genau das, was die mitunter exaltierte KWPN Zucht vertragen kann –
tatsächlich schienen mir all die Spektakelhengste unserer niederländischen Nachbarn plötzlich
geradezu nach Deauville zu schreien…
Selbiges trifft auf Fannie Mae zu.
Deauville und Fannie bieten sich mit ihrer gesunden Tiefe und Bodenständigkeit
und einem daraus gegebenen funktionalen Hinterbein geradezu an, spektakeliges
Vorderpferd herauszufordern und darauf zu bauen, dass die solide Transformation
über den Rücken hierbei nicht untergeht. Takt und Antritt zeichnen Mutter und
Tochter gleichermassen aus. Und Fannie hat in Anpaarung an den
ebenso recht vorderpferdgeprägten Sir Donnerhall geradezu glänzend funktionert
und in Sansibar und Sawadee zwei qualitätsvolle Bilderbuchfohlen geliefert und Sansibar wurde
nicht ohne Grund auch auf Anhieb gekört.
Wenn sich also in diesem Winter in Vechta spontan der Gedanke festsetzte, ich
könne mit Deauville einmal „fremdgehen“ und die Komponente Vorderpferd bewusst
zum Anlass nehmen, die KWPN-Zucht zu frequentieren, so trieb mich seit eben
dieser Zeit auch der Gedanke um, ich könne ebensolches mit Fannie unternehmen.
Es schien mir nur konsequent, den selben Zuchtversuch mit Mutter und Tochter
gleichzeitig umzusetzen. In weiten Teilen inhaltsgleiche Genetik und Aufmachung
sollte den Vergleich und die Rückschlüsse aus zwei Fohlen ähnlicher Anpaarung
nur umso aussagekräftiger machen.
Der wesentliche Unterschied war, dass mir zu Fannie seit Jahren auch die Idee im
Kopf herumspukt, sie einmal bewusst in Inzucht auf Fidermark anzupaaren. Nur
dass mir ein solcher angemessen erscheinender Hengst in Deutschland in all den Jahren noch
nicht untergekommen ist.
Und hier sass ich nun vor Elton John und es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
Dieser Hengst bedient jedes einzelne der gewünschten Merkmale par excellence und
noch vieles mehr dazu:
In Rahmen und Vorderpferd verkörpert er seinen Vater Jazz geradezu typgetreu.
Muttervater Fidermark sieht man ihm eigentlich nur an, wenn man weiss wie man
hingucken muss. Und doch steuert er rein rechnerisch wertvolle 12,5 %
Fidermarkanteil zu einem Fohlen bei, in Anpaarung an Fannie ergibt das immerhin
37,5 % Fidermark auf dem Papier. Dichter ist dieser Inzuchtkpomponente
heutzutage kaum beizukommen.
Seine gesunde Grösse von gut 1,70 mag man ihm auf den ersten Blick nicht
ansehen, der Hengst ist gross ohne dabei schwer oder gar schwerfällig zu sein
und verfügt dazu über ausgeprägte Partien und den nötigen Riss. Profilmarkanz
eben, wie sie sich bereits bei Zhivago über Krack C und Jazz ableitet.
Darüberhinaus aber ist Elton John für mich keine Mogelpackung - diesen Hengst
kenne ich inside-out, weiss seine Stärken und Schwächen sehr gut einzuschätzen
und ganz offensichtlich hat er mich in seiner Eigenschaft als auch
amateurgeeignetes Reitpferd bereits längst von sich überzeugt, ohne dass ich mir
dessen überhaupt selber bewusst war. Mitunter kann man eben wirklich nur
staunen.
Mit Steffi in Ermeloh: immer die Öhrchen vor, immer ein freundliches Gesicht....
.... ein unerschütterlicher Schritt, ein zufriedenes Pferd: Elton John verfängt
einfach!
Mehr noch als die Frage nach der Abstammung (dazu später mehr) fordert Elton
John also zunächst die Frage nach seiner persönlichen Entwicklung. Es muss einen
Grund geben, weshalb ich selber zwei Jahre benötigt habe, diesen Hengst
überhaupt bewusst als potentiellen Vererber wahrzunehmen.
Unter den Stationshengsten des Krüsterhof's ist Elton John bislang wenig in Erscheinung getreten und niemandem wirklich aufgefallen. Auf
externen Hengstschauen wurde er nicht gezeigt und seine Turnierpräsenz in den
Niederlanden ist in erster Linie dem dortigen System und der Verbandspolitik
geschuldet. Die Teilnahme am Pavo Cup ist Voraussetzung sowohl für die
Hengstanerkennung als auch für Championatssichtungen.
Elton Johns spärliche Wahrnehmung unter deutschen Züchtern hat also ihren guten
Grund und liegt mitnichten in seiner Qualität begründet. Es liegt schlicht am
Besitzer. Johann Hinnemann ist kein Freund von spektakeligen
Jungpferdeauftritten und hält seine eigenen Youngster lieber unter Verschluss
bis sie aus dem unreifen Remontealter herausgewachsen sind und sportlichen
Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden. Eine sehr vernünftige
Einstellung, wenn auch für einen Hengsthalter heute nicht unbedingt zeitgemäss.
Ich persönlich finde, es ehrt ihn, denn "schnell und kommerziell" ist ganz sicher anders.
Wenn man bedenkt, dass die meisten Junghengste ihren physischen und öffentlichen Höhepunkt
heute häufig bereits mit drei Jahren überschritten haben, passt auch das
aktuelle Züchterverhalten ins Bild:
Achtzig Prozent heutiger Dressuranpaarungen werden von ungeprüften Junghengsten
bedient.
Es lebe die moderne Pferdezucht.
Mit seinen fünf Jahren ist Elton John zwar noch eine Remonte, nach schnelllebigen
Zuchtansprüchen jedoch bereits ein "ziemlich alter" Hengst,
und keiner kennt ihn.
Mangelnde Popularität ist allerdings ebensowenig ein Qualitätsmasstab wie strahlende
Popularität. Zweifelsohne ist Elton John mit seinen jungen Jahren bereits ein
sportlich sehr bewährter Hengst, der ganz nebenbei mit einer dressurbetonten
Endnote von 8,55 als Sieger
der Hengstleistungsprüfung des Schlieckauer Lots im Frühjahr 2013 hervorgegangen
ist. Kein Zufall, dass man ihm auch dort u.a. für Charakter und Rittigkeit die 9
attestiert hat.
Seine etwas andere und für mich ganz persönliche
"Leistungsprüfung" hat dieser Hengst jedoch im letzten Jahr vierjährig zu Hause
absolviert.
Wir hatten uns zur Fotosession auf der Obstwiese eingefunden um
Porträtfotos des ein oder anderen "Althengstes" aufzunehmen. Elton John gehörte
ausdrücklich nicht dazu. Der befand sich mit Marina im Sattel unter der Fittiche
des Chefs auf dem Dressurplatz zur Morgenarbeit. Und wenn es eines gibt, was
mich an den Besuchen auf dem Krüsterhof immer wieder mitreisst und begeistert,
dann ist es die Spontanität und der ausgeprägte Hang zum Spass haben und Spass machen bei allen
Beteiligten. Und das betrifft ganz besonders auch den Chef.
Als sich auf dem Dressurplatz herumgesprochen hatte, dass Steffi und ich mit
Pferd und Kamera in den Obstgarten verschwunden waren, blieben wir dort nicht
lange allein. Ruckzuck war der Dressurplatz leergefegt und das morgentliche Dressurtraining
wurde auf die malerische
Obstwiese verlegt. Hier tummelte sich auch die kleine hauseigene Rinderherde.
Merke: auch
Hornvieh weiss zu schätzen, wo es sich gut leben lässt!
Während Marina also einen gut aufgelegten Elton John vor malerischer Kulisse
kameragerecht in Szene setzte war es der Chef höchstselbst, der auf die Idee kam
Elton John zum Rinderauftrieb abzukommandieren. Keine ganz selbstverständliche
Aufgabe für ein Dressurpferd und ich möchte behaupten, nicht viele Hengste
eignen sich dazu. Ich war selber erst kurz zuvor mit meiner damals dreijährigen
Bunny zu Hause in Münster in eine ausgebrochene Rinderherde geraten, die sich
ganz offensichtlich auf unserer Rennbahn auf Abenteuersuche befand, und das
hatte Bunny in allerhöchste Aufregung versetzt. Die Situation damals war nicht
ungefährlich und ich gehöre ganz sicher nicht zu den Leuten, deren Sportpferde
umweltisoliert leben und aufwachsen und ausser dem Weg vom Stall in die Halle
nichts kennen. Dennoch versetzte diese Jungbullenherde Bunny damals in höchste
Aufregung - mich auch, nachdem ich der Nasenringe der Hornviecher gewahr
wurde...
Ich war also mehr als gespannt zu sehen, wie der vierjährige Elton John sich der
Aufgabe wohl stellen würde.
Er schlug sich prächtig!
Tatsächlich war es die helle Freude zu sehen, wie Elton sich neugierig und mit
gespitzten Ohren von Marina in die Rinderherde reiten und das Hornvieh Richtung
Rennbahn treiben liess. Kein Zögern, kein Scheuen, kein auf dem Absatz kehrt und
davonjagen. Ich war beeindruckt.
Nun gehört Rinderauftrieb heutzutage nicht unbedingt zu den leistungsgeprüften
Eigenschaften moderner Sportpferde, dennoch sagt ein solches Verhalten mehr über
Interieur und Gebrauchseigenschaften eines Junghengstes aus als alle
Rittigkeits- und Fremdreiternoten, die heute auf populären
Jungpferdechampionaten häufig das Zünglein an der Waage sind und mit einer
werbeswirksamen "zehn" meist jeder Realität spotten.
Womit wir wieder beim sportlichen Werdegang des Hengstes und seiner angemessenen
Leistungsprüfung als Dressurpferd wären.
Nachfolgend den diversen PAVO Cup Sichtungen in den Niederlanden im zweiten
Halbjahr 2013 hat Steffi Wolf den Hengst dann fünfjährig im Frühjahr dieses
Jahres 2014 erstmals auch in Deutschland selbst auf Turnieren in
Dressurpferdeprüfungen vorgestellt. Erfolgreich, wie nicht anders zu erwarten
war. Das ganze diente der Vorbereitung für die Sichtung zur Weltmeisterschaft
der jungen Dressurpferde in Verden, die Elton als KWPN Hengst in den
Niederlanden zu bestreiten hat. Die erste Sichtung stand im April 2014 an,
zugelassen waren ausschliesslich Teilnehmer des PAVO Cups. Das Niveau ist also
bereits sehr hoch und mehrfach vorbesichtigt. Die sichtungsberechtigte PAVO-Cup
Jahrgangsgruppe bestand aus 30 fünfjährigen Pferden, hiervon traten 22 in Ermelo
an und stellten sich den Richtern in der Einlaufprüfung der FEI Aufgabe. Als
einziger in Deutschland gekörter KWPN Hengst in dieser Gruppe nahm Elton John
bereits eine Sonderstellung ein. "Außenseiter" unter seinesgleichen - und er
schlug sich prächtig!
Erneut lieferten Steffi und Elton unter den Augen von Coby van Baalen und Johann
Hinnemann eine makellose und zu jedem Zeitpunkt sicher getragene Vorstellung ab.
Am nächsten Tag erreichte den Krüsterhof ein Glückwunschschreiben des KWPN mit
der Nachricht, Elton John und Steffi haben sich qualifiziert für die nächste
Runde der elf besten Sichtungsteilnehmer am 16. Juni.
Das will dann schon etwas heissen. Unabhängig davon, ob Elton nun die Zulassung
zur WM in Verden vom KWPN erhält oder nicht, hat er seine Qualität als
Dressurpferd nachhaltig unter Beweis gestellt. In dieser illustren Gruppe von
prominenten Hengsten, Reitern und Besitzern in den Niederlanden unter den besten
Elf zu sein ist bereits eine Auszeichnung, die ihresgleichen sucht.
Den absoluten Vogel aber schoss Elton kurz darauf am letzten Aprilwochenende auf dem
Dressurturnier in Mettmann ab. Eigentlich war es Streffi, die hier den Vogel
abschoss, und Elton war ein wesentlicher Teil der Munition dazu. Steffi war mit
drei Pferden zu fünf Prüfungen angereist und brachte das Kunststück fertig, alle
fünf Prüfungen zu gewinnen - die niedrigste Note darunter war eine 8,3. In der
Dressurpferde L am Nachmittag lag sie lange Zeit mit 8,3 in Führung bis sie am
Ende als letzter Starter im Sattel von Elton John das Feld von hinten aufrollte
und mit einer sagenhaften 9,0
die Prüfung gewann! Zum Glück für Steffi wurde die Prüfung aufgrund der
hohen Teilnehmerzahl geteilt, so dass Steffi auch hier beide Abteilungen gewann. Der
Notenunterschied jedoch sagt viel aus über die überragende Leistung eines Elton
John, denn Steffi war bereits mit ihrem Zweitpferd in dieser Prüfung prominent
und qualitätsvoll beritten, dennoch legte Elton nochmal sieben Zehntel drauf.
Zu diesem Zeitpunkt war Fannie bereits tragend von Elton John und ich muss nicht
sagen, wie sehr ich mich über diesen Erfolg gefreut habe!
Wohl dosiert gemanagt und einfach mal die nötige Zeit abwarten - ganz
offensichtlich hat Johann Hinnemann alles richtig gemacht und den Hengst erst
fünfjährig ganz bewusst "ins Rennen" geschickt.
Eine nette Anekdote, die die bemerkenswerte Entwicklung des Hengstes gerade in
den letzten Monaten beispielhaft beschreibt, ist folgende:
Erst kürzlich brachte ein erfahrener Pferdemann und Züchter aus Westfalen seine
Stute zum decken auf den Krüsterhof. Im letzten Jahr hatte er bereits ein sehr
qualitätsvolles Stutfohlen von Elton John aus dieser Stute gezogen und ich hatte
mich selber in diesem Frühjahr noch extra zum Züchterbesuch aufgemacht, um mir diesen Jährling einmal
persönlich anzusehen. So viel Nachzucht von Elton John gibt es schliesslich
nicht und ich war dankbar für diese Referenz. Ein Jährling, den man ob seiner
Aufmachung sofort unter seinesgleichen im Laufstall als ein auffälliges Pferd
ausmachte. Zu dem Zeitpunkt war die Mutter noch tragend von Elton John.
Mittlerweile ist auch dieses gelungene Fohlen geboren und nun sollte die Stute aus gutem
Grund ein drittes Mal von Elton John gedeckt werden. Und wie das so üblich ist, wenn man
Stuten auf dem Kürsterhof abliefert:
Man verweilt am Dressurplatz und sieht beim Training zu. Angesichts eines
imposanten Fuchshengstes unter dem Sattel von Steffi Wolf fragte besagter
Pferdemann und Züchter sichtbar beeindruckt:
"Was ist das denn für ein doller Hengst?", und die kurze Antwort
spricht für sich:
"Das ist "dein" Hengst, Elton John, von dem du im letzten Jahr bereits ein
dolles Fohlen gezogen hast und für den du gerade wiedergekommen bist!"
Man darf wohl davon ausgehen, dass dieser Züchter seinem nächsten Fohlen von
Elton John mit noch grösserer Erwartung entgegensieht...
Soviel also zu
Leistungsbereitschaft und -fähigkeit des Elton John, die er zu diesem Zeitpunkt
fünfjährig bereits hinreichend bewiesen hat. Unabhängig davon, ob Elton nun die
Zulassung zur WM in Verden vom KWPN erhält oder nicht, bedarf es keiner grossen
Weitsicht ihm unter dem Sattel von Steffi Wolf eine glänzende Perspektive als
künftiges Dressurpferd für kommende Championate vorherzusagen. Die ganz
wesentliche Voraussetzung hierzu liegt im Besitz begründet:
dieser Hengst steht im Hinnemannschen Besitz und es liegt an Johann Hinnemann
allein, dieses Pferd langfristig für Steffi im Stall zu behalten.
Bleibt die Frage nach der Abstammung, die im Hinblick auf Vererbungspotential
wegweisend ist.
Vater Jazz verkörpert alle Attribute, die die niederländische Dressurpferdezucht
ausmachen, par Excellence, und er ist ganz sicher ein Hengst, den ich in der
Vergangenheit eher negativ assoziiert habe im Hinblick auf knappen Schritt und
Fragezeichen an Nerv und Rittigkeit insbesondere für den Amateur.
Und doch habe ich auch hier in der letzten Zeit dazu gelernt. Neben Elton John
ist Jazz mit einer weiteren prominenten Tochter auf dem Krüsterhof omnipräsent.
Beide Pferde hatte ich bereits im letzten Jahr noch vierjährig schon oft geritten
- mit der nötigen gutgemeinten Bedienungsanleitung zu Beginn dazu und durchaus
mit sehr viel Respekt die ersten Male. Auf beiden Pferden habe ich mich dann
sehr schnell sehr wohl gefühlt, und das gerade wegen ihrer ausgeprägten
Reiteigenschaften von Geist und Dynamik. Ausgerechnet von dem "geistreicheren"
dieser beiden Exemplare wollte ich gar nicht mehr absteigen weil ich selten ein
solches Reitgefühl erlebt habe. Meine buschreiteraffine Art, eventuelle Probleme
am liebsten im Galopp zu lösen und bewusst kontrolliert nach vorn zu reiten,
scheint ganz offensichtlich ideal zu dieser Sorte Pferd zu passen. Beide Pferde
verfügen darüberhinaus über einen unerschütterlichen Schritt, ein Aspekt, den
ich zunächst gar nicht wahrhaben wollte weil er nicht zu meiner Vorstellung von
der Abstammung passt. Beide Pferde haben mich sehr nachhaltig gelehrt, dass man
vielleicht nicht immer alles verallgemeinern sollte. Es kommt immer auf die
individuelle Anpaarung an und ein Jazz ist sicher nicht ohne Grund zum
erfolgreichsten Dressurpferdevererber der Niederlande avanciert und hat
jahrelang die Weltranglisten der Nachkommenstatistik angeführt.
Ganz wesentlich haben diese beiden Pferde darüberhinaus mein persönliches
Erkennungsbild für Jazz geprägt:
Grösse, Rahmen, Aufmachung, Vorderpferd, Kopf und Auge - spezifische Merkmale
des Jazz erkenne ich heute häufig spontan in seinen diversen Nachkommen wieder
und tatsächlich bedient der Hengst damit genau die Eigenschaften dominant, die
ich für Fannie Mae suche. Eine Menge sehr valider Gründe für und nicht gegen
Jazzeinfluss, der auch Elton John deutlich kennzeichnet. Eben genau das, was ich
gesucht habe.
Muttervater Fidermark hier zu erläutern hiesse
Eulen nach Athen tragen. Ohne Fidermark gäbe es die Münsterland-Pferde nicht,
und ich habe all die Jahre nach einem Hengst gesucht, der sich für meine Stuten
als Inzuchtkomponente auf Fidermark eignet.
Elton John's Großmutter Korinthe (von Cocktail) ist auch Mutter von Coby van
Baalen's internationalem Grand Prix Pferd Pasternak (von Gribaldi/T.)
Urgroßvater Cocktail war mit Anky van Grunsven/NED ebenfalls international im
Dressursport erfolgreich. Cocktail führt über Purioso zurück zum Gründerhengst
Furioso II, der in den Niederlanden durch die Söhne Purioso und Voltaire sehr
nachhaltig und höchst erfolgreich Verbreitung fand.
Furioso II ist gleichzeitig Stammesvater des Florestan und Fidermark. Gleich
dreifach führt Elton John also das Blut des bedeutenden Furioso II und in
Anpaarung an meine Fidermarkstuten dürfte dies einen im wahrsten Sinne des
Wortes furiosen Cocktail von leistungsbewährter Inzuchtkomponente ergeben.
Genetisch Absicherung erfährt Elton John ganz sicher durch seine Mutterlinie,
die in den Niederlanden hohe Wertschätzung geniesst. Elton John vertritt die
NL-Merrielijn 029 (alias Zuchtfamilie 28, auch bekannt als „Otrichta-Stamm"),
die sich durch grosse Leistungsdichte auf höchstem Niveau auszeichnet. Neben
zahlreichen gekörten und international erfolgreichen Hengsten wie Gershwin und
Inspekteur gehen auch die Grand Prix Pferde Nadine (Hans-Peter Minderhout,
Olympische Spiele Hongkong 2008), Grafitti (Irina Meyer), Windsor (Annekee
Oostra), Finesse (Marian Dorresteijn), Picasso (Karin Snoek) und Hidalgo
(Mariska van der Linden) daraus hervor. Mangels Affinität tut man sich als
deutscher Züchter zunächst schwer mit der Assoziation niederländischer
Mutterstämme und deren sportlicher Präsenz. Im Falle des Elton John hilft ein
Blick auf die Seiten von Horsetelex - die Leistungsdichte ist auf den ersten
Blick erkennbar.
Der in Deutschland bekannteste Vertreter dieser Stutenfamilie ist der in
Oldenburg zum Spitzenvererber avancierte Stempelhengst Sion, von Uwe Heckmann
gern vollmundig als "Sohn der Sonne" apostrophiert, und das sicher nicht ganz zu
unrecht so.
Ich bin hochgespannt was meine Fannie nun aus dieser bewusst unkonventionellen
Anpaarung zaubern wird, insbesondere als ihre Tochter
Deauville zeitgleich tagend von Zhivago ist. Mein
KWPN Zuchtversuch beschert Mutter und Tochter im Frühjahr nächsten Jahres dann
hoffentlich je einen gesunden Jazz-Enkel und Urenkel. Bei soviel vergleichbarer
Genetik von mütterlicher und väterlicher Seite, die bewusst von all meinen
früheren eher konservativen Anpaarungen abweicht, verspricht dies ein spannender
Fohlenfrühling 2015 zu werden. Und wer weiss, ob wer einmal fremdgeht dann nicht
immer fremdgeht?
16. Juni 2014
Die 22 besten 5- und 6-jährigen Dressurpferde traten heute in Ermeloh zur
zweiten Sichtung für die Weltmeisterschaft in Verden an. Ich hatte mir extra
frei genommen um Elton John und Steffi zu begleiten. Zur Vorbereitung auf die
Sichtung war Steffi am letzten Wochenende nach kuzer Turnierpause mit Elton auf
dem Silverthof in Oer-Erkenschwick an den Start gegangen. Auch diese
Dressurpferde L hat Elton souverän und überlegen gewonnen.
Die Konstanz, mit der dieser Hengst seine Leistung auf hohem Niveau erbringt,
ist schlichtweg beeindruckend.
Erneut war auch Coby van Baalen mit von der Partie und komplettierte unser
aufgeregtes Team souverän. Im Viereck leistete sie in der Folge wertvolle
Übersetzungshilfe. Nachdem jeder Teilnehmer die Aufgabe durchgeritten hatte war
nämlich nicht etwa Schluss. Im Anschluss an die Aufgabe nahm der niederländische
Chefrichter Johan Haminga sich eines jede Paares zu einer indviduellen und sehr
konstruktiven Trainingseinheit an. Manch ein Detail wäre ohne Cobys Hilfe
mangels Sprachverständnis durchaus verloren gegangen und Steffi war beeindruckt
von dieser Unterichtseinheit:
"Detailliert, treffend und auf den Punkt!"
Als Zuschauer konnte man hier nur lernen und natürlich haben wir uns das
komplette Lot der 5-jährigen angesehen.
Am nächsten Tag kam die mit grosser Spannung erwartete Mitteilung des KWPN,
Steffi und Elton John sind ein Runde weiter und eingeladen zur dritten Sichtung
Anfang Juli und natürlich war die Freude gross - was für ein Erfolg!
Diese Wochen gemeinsam mit Steffi und Elton im WM-Sichtungsfieber sind einfach
grossartig und ich hätte nicht gedacht, dass ein solches Fieber mich einmal so
mitreisst. Die Anpaarung von Fannie an Elton John war früh im Jahr einer
spontanen Eingebung gefolgt - wer hätte zu dem Zeitpunkt gedacht, dass der
Hengst nur kurze Zeit später berechtigt an der Weltspitze seiner Altersklasse
mitmischen würde?
Bleibt nur zu wiederholen, was ich bereits im April schrieb:
Unabhängig davon, ob Elton nun die Zulassung zur WM in Verden vom KWPN erhält
oder nicht, hat er seine Qualität als Dressurpferd bereits nachhaltig unter
Beweis gestellt. In dieser illustren Gruppe von prominenten Hengsten, Reitern
und Besitzern in den Niederlanden unter den besten Elf zu sein ist bereits eine
Auszeichnung, die ihresgleichen sucht.
Und den Spass an der Spannung, die dieses Frühjahr mit seinen Sichtungen mit
sich bringt, möchte ich mir um nichts in der Welt mehr nehmen lassen -.ein
bisschen verrückt darf man gern sein!
Der Zufall spielt mitunter die nettesten Streiche...
Als wir heute morgen zur KWPN-Sichtung in Ermeloh aus dem Transporter purzelten
stellten wir
amüsiert fest, dass wir völlig unabhängig voneinander zur gleichen praktischen
Oberbekleidung
gegriffen hatten - Dream
Team goes KWPN und Coby hatte die helle Freude an uns Grünschnäbeln!
"Special Guests" aus den USA, die für die Nationenpreisserie
im Vorfeld zu den Weltreiterspielen
auf dem Krüsterhof gastieren und nur zu gern in Ermeloh mit dabei waren.
8.7.2014
Heute fand die dritte Sichtung zur WM der jungen Dressurpferde in Ermelo statt.
Steffi und Elton sind erneut eine Runde weiter unter den nun neun verbliebenen
besten 5-jährigen KWPN-Pferden und damit in ihrem ganz persönlichen Finale
"Deutschland Holland" angelangt. Parallelen zur Fussabll WM in Brasilien und dem
anstehenden Finale dort drängen sich geradezu auf. (lesen)
22.7.2014
Nur zu gern bin ich der herzlichen Einladung Coby van Baalen's zu einem
Fohlenbesuch gefolgt.
Das Wetter hätte besser sein dürfen, gefreut hat Coby sich offensichtlich
dennoch sehr über einige der Schnappschüsse ihrer Stuten und Fohlen - das war
der Sinn der Sache!
Zu den Fotos auf Coby's Webseite geht es
hier entlang.
Neben dem erfolgreichen Dressurstall betreibt Coby auf ihrer sehenswerten Anlage
eine kleine aber feine Dressurpferdezucht. Unter anderen pflegt sie dort den
Stutenstamm des Elton John, den sie selber gezogen hat.
Bereits seit März ist Fannie Mae tragend von Elton John und natürlich war ich
seit langem neugierig darauf, die nahe Verwandtschaft dieses Hengstes einmal
life zu erleben. Die sechsjährige Doris Day ist eine Halbschwester zu Elton John
von Gribaldi
x Fidermark. Sportlich
gefördert ist sie im Hause van Baalen künftige Stammhalterin dieser
Stutenfamilie der
Zinni van Wittenstein, die in den Niederlanden hohes Ansehen geniesst
aufgrund ihrer hohen Dichte sporterfolgreicher Nachkommen (in den vorderen
Generationen u.a. die internationalen Dressurpferde Inspekteur, Habibi, Finesse,
Pasternak und Nadine).
23.7.2014 Elton John für die WM in Verden nominiert!
In Ermelo fand heute die vierte und letzte Sichtung des KWPN zur Sichtung für
dieWeltmeisterschaften in Verden statt und Elton John und Steffi sind nominiert!
Life dabei gewesen und einfach nur happy...
Fannie Mae ist nun seit März tragend von diesem
sympathischen Strahlemann, den bis dahin kaum jemand kannte. Und was haben diese
beiden seither für eine sensationelle Erfolgskurve beschritten!
... und ich bin tatsächlich ein kleines bisschen stolz auf die Holländer und
ihre KWPN Kommission, die durchaus Grösse zeigen, wenn abseits von politischen
Befindlichkeiten in diesem Spitzenfeld gekörter Rennomees trotzdem ein deutscher
"Aussenseiter" nominiert wird - da kann nun niemand behaupten, man habe Steffi
und Elton irgendetwas hinterher getragen. Das haben die beiden ganz allein durch
souveräne Leistung geschafft!
Ehre wem Ehre gebührt!
16.2.2015
Fotosession im sonnigen Winter!
1.9.2017
Elton
John gewinnt seine erste S-Dressur!
Bundeschampionat in Warendorf und das schönste Geschenk bescherte mir Steffi mit
ihrem Anruf gegen Mittag:
"Wir haben gewonnen!"
Ich war überglücklich!
Nur zu gern wäre ich auch diesmal mit dabei gewesen, nachdem ich Steffi und
Elton auf jedem erfolgreichen Turnierstart in diesem Frühjahr begleitet und
Elton's Einstand in "S" mit grösster Spannung entgegengefiebert habe. Aber
Bundeschampionat ist nunmal "Pflichtprogramm" für den umsichtigen
Sportpferdezüchter und so harrte ich der Dinge in vollstem Vertrtauen auf Steffi
und den Herrn Papa, die das Kind schon schaukeln würden...
Und wie sie es geschaukelt haben!
Nachdem Elton gesundheitsbedingt zwei Jahre sportlich pausiert hat gab er in
diesem Frühjahr inzwischen achtjährig seinen Einstand auf M-Niveau spät, aber
höchsterfolgreich. Ich hatte es nicht anders erwartet. Jeder der vier Starts war
ein Volltreffer mit Noten um und deutlich über 70 Prozent und ich konnte es
nicht erwarten, das Paar endlich auf S-Niveau debütieren zu sehen. Heute war es
so weit!
18 Teilnehmer gingen heute in Gelsenkirchen in der Youngster
S-Dressur auf Trense an den Start, mit Elton John und Rockman Royal NG
stellte Steffi den überragenden Sieger jenseits der 70-Prozent Marke und den
kecken Zweitplatzierten gleich dazu. Alle drei Richter sahen Elton John
einhellig auf Platz eins und es ist ein souveräner Sieg mit 71,26 Prozent!
Steffi und der Herr Papa "schaukeln das Kind" ...
Als ich Fannie seinerzeit an Elton John anpaarte war es eine Anpaarung aus
Überzeugung, weil ich mich im Sattel dieses Jazz-Sohnes selber so wohl fühle.
Gleichwohl hatte Elton damals bereits 5-jährig mit sensationellen Noten auf
L-Niveau und als WM-Finalist alles bewiesen, was ein Deckhengst in dem Alter
sportlich beweisen kann. Heute ist Fannie's Sohn E.J.
Junior zwei Jahre alt und befindet sich als Hengstanwärter in
Körvorbereitung. Soweit man das also von einem zweijährigen Youngster überhaupt
beurteilen kann war diese Anpaarung ein Erfolg. Inzwischen war Fannie's Tochter
Deauville auf dem Krüsterhof eingezogen und hat sich
unter dem Sattel von Marina bereits siegreich in Dressurpferdeprüfungen bewährt.
Deauville's erster Sohn Zampano befindet sich
gemeinsam mit E.J. Junior ebenfalls in Körvorbereitung und auch diese Anpaarung
ist also - soweit man das von einem zweijährigen Youngster eben sagen kann - ein
Erfolg.
Holländische Jazz-Genetik und Fidermarksche Inzuchtkomponente scheinen also zu
funktionieren mit Fannie und ihrer Tochter und es juckte mir in den Fingern,
eine solche Anpaarung alsbald zu wiederholen. Zwei so nahverwandte Junghengste
findet man als Züchter nicht alle Tage in Körvorbereitung wieder.
Der Grund, weshalb ich mich trotz Elton John's Sportpause bereits früh in diesem
Jahr für einen kostspieligen Embryonentransfer aus Deauville entschieden habe.
Nachdem sie bereits vierjährig erstmals ein Fohlen bekam wollte ich Deauville
nun sechsjährig nur ungern für weitere zwei Jahre wegen einer weiteren
Trächtigkeit aus dem Sport nehmen. Als sie daher früh in diesem Jahr bereits
eine gute Rosse zeigte und Elton John im gleichen Stall steht, drängte es sich
einfach auf eine unkomplizierte Besamung vorzunehmen und einen Embryonentransfer
zu wagen. Das kostspielige Unternehmen funktionierte auf Anhieb und seit Juni
bereichert eine charmante Empfängerstute mit Elton's Embryo aus Deauville die
Stutenherde bei meiner Stutenfee. Seither liege ich Steffi im Ohr:
"Wenn dieses Fohlen da ist möchte ich trommeln können, dass es einen
S-erfolgreichen Vater hat!"
Steffi antwortet dann stets mit einem fröhlichen Lachen:
"Ich verspreche dir, dein Fohlen wird einen S-erfolgreichen Vater haben!"
Das Wortspiel ist inzwischen zu einem Running-Gag zwischen uns geworden und
Steffi hat so viel Spass daran wie ich.
Als E.J. Junior dann im Sommer in Körvorbereitung ging wurde unser Running-Gag
um eine weitere Komponente bereichert:
"Wenn Fannie's Sohn tatsächlich zur Körung geht soll im Körkatalog stehn: Vater
Elton John S-siegreich!"
Und Steffi antwortet stets mit dem selben Lachen:
"Ich verspreche dir, das werden wir zur Körung sagen können!"
Und Steffi und ich haben immer wieder unseren Spass daran.
Und wie das so ist, auf gute Freunde kann man sich verlassen. Auf einen guten
Hengst auch. Steffi hat Wort gehalten und Elton John hat geliefert - nach zwei
Jahren Pause in weniger als sechs Monaten von siegreichen M-Debut zum
siegreichen S-Debut, das darf den beiden dann erstmal einer nachmachen!
Jetzt ist es also an E.J. Junior zu liefern ...
Danke, Steffi!
Handy-Schnappschuss März 2018 Olympia-Reitanlage München Riem
eines meiner Lieblingsfotos, wir hatten so viel Spass!
9.3.2018
Elton John gewinnt seine zweite S-Dressur und knackt dabei erneut und
überzeugend die 70-Prozent Marke!
Einen fabelhaften Einstand in die neue Saison zelebrierten Steffi und Elton John
am Donnerstagabend in Freckenhorst beim Late Entry.
Erneut knackte Elton John überzeugend die 70-Prozent Marke und gewann seine
zweite S-Dressur mit
71,4 Prozent!
Eisiger Wind und schauriges Wetter konnten mich nicht davon abhalten, am
Donnerstagabend nach Freckenhorst zu fahren um Steffi und Elton bei ihrem
Einstieg in die neue Turniersaison zu begleiten und es war erneut eine Freude,
mit dabei gewesen zu sein. Elton John ist einfach ein Hingucker, ganz egal wo er
auftritt.
Darüberhinaus war die Prüfung kein Spaziergang sondern gut bestückt. Allein
sieben Pferde über 70 Prozent sprechen für das qualitätsvolle Starterfeld.
Umso mehr habe ich mich über diesen Sieg gefreut, das beseelte Grinsen habe ich
noch am nächsten Morgen mit ins Büro getragen. Es war ein vielversprechender
Einstieg in die neue Saison und ein gutes Omen für das kommende Saisonziel:
die Qualifikation zum Nürnberger Burgpokal.
Braver Elton!
Danke, Steffi!
6.5.2018
In Unna Massen gewinnt Elton John überlegen die
Youngster-S mit 72,7 Prozent!
Während Elton John's Sohn Enjoy an diesem
herrlichen Sonntagvormittag ein ausgiebiges Foal Eventing im Wald feiert, feiert
Elton John in Unna Massen seinen dritten grossen Erfolg auf S-Niveau und nur zu
gern wäre ich mit dabei gewesen.
Als dann früh am Morgen noch während wir mit den Fohlenstuten unterwegs waren
das Telefon läutete und ein blendend aufgelegter Johann Hinnemann anrief, wusste ich gleich:
das mussten gute Nachrichten sein, die der Chef höchstpersönlich vermelden
wollte!
So war es.
Zu jedem Zeitpunkt ideal am Schenkel und sicher vor sich überzeugte Elton nicht
nur den Chef sondern auch die Richter, die sich einig waren und das Paar
einhellig auf Platz eins rangierten. 72,7 Prozent war diese Prüfung dem
Richtertrio wert, es ist der dritte überzeugende Sieg für Elton auf diesem
Niveau und ich freue mich sehr über diesen Erfolg!
Das Ziel für diese Saison lautet Nürnberger Burgpokal und Steffi nutzt die Zeit,
Elton noch früh im Jahr die nötige Routine für grosse und grössere Kulissen zu
vermitteln. St.George Spezial lautet dann die Aufgabe, drei S-Siege bislang
jenseits der 70 Prozent sind ein guter Anfang!
12.5.2018
Pferd International CDI München - Elton John 72,2 Prozent im St.Georg Special*, Einlaufprüfung zur Qualifikation zum Nürnberger Burgpokal!
7.2.2020
Elton John debutiert erfolgreich auf Drei-Sterne Niveau!
Platz zwei für Steffi und Elton heute in Ankum im Intermediare II mit
knapp
70 Prozent und einer gediegenen Fussnote der Richterin:
"Eine sehr harmonische Vorstellung!"
Die beiden mussten allein Dorothee Schneider und ihrem First Romance
Vortritt lassen und ich freue mich sehr für Steffi und Elton über das
gelungene Drei-Sterne Debut!